Herbsttag
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke, 21.9.1902, Paris
Einen wunderschönen bunten Tag, Eure
Einfach wunderschön, Bilder und Vers. Auch dir einen bunten Herbsttag mit viel Sonne.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Andrea
liebe claudia, ein schönes gedicht, danke auch für die bilder, angie
AntwortenLöschenHallo Claudia,
AntwortenLöschendas ist wirklich ein sehr schönes Gedicht. Wünsche dir noch einen schönen Tag :)
LG Kerstin
Ein wunderschönes Gedicht, ich liebe es und habe es vor Jahren auswendig gelernt. Ich hänge mir oft in die Küche ein Gedicht das mir gut gefällt und lerne es dann. So war es bei diesem auch. Die Bilder passen perfekt dazu.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Annerose
Ich mag eigentlich keine Gedichte - aber WENN ich ein Lieblingsgedicht hätte, DANN wäre es sicher dieses...
AntwortenLöschenWunderschöne Fotos und Dekoideen, dein Blog ist toll! Die orangefarbenen Kerzen gefallen mir besonders gut.
Ich komme jetzt öfters vorbei...
Mit liebem Gruß
Marie
http://vontagzutag-mariesblog.blogspot.com