Samstag, 28. Mai 2011

Mein Atelier * my studio

Kleine Reportage in meinem Atelier:


Heute lade euch in mein Atelier ein. 
Ich verbinge dort viel Zeit und experimentiere mit vielen verschiedenen Materialen herum, um ungewöhnliche Ergebnisse zu erzielen. Der Bildausschnitt (oben) zeigt das Portrait einer Afrikanerin, das überwiegend mit einem Spachtel gearbeitet wurde. 
Ich liebe es, Menschen abzubilden, ebenso wie abstrakte Bilder und Landschaften.

Zu meinem Materialfundus zählt ein riesiges Farbsortiment, ebenso Farbpigmente, viele Papiersorten, farbige Erden, unzählige Pinsel, Linoldruckzubehör, Pastelkreiden, Staffeleien, Tusche und, und, und ....



Ich mag Brauntöne sehr gerne und mische dazu oft ein helles Blaugrau. Meine Motive finde ich nicht selten auf Reisen ins Ausland. Während eines Provence-Urlaubes fand ich eine Wiese voller Schnecken und verarbeitete sie malerisch in einem Bild. Hennamalerei und alte Fliesenornamente waren ein weiteres Motiv, nachdem ich in Marokko war.
Manchmal finde ich Material, das ich in die Bilder einarbeite, wie rostige Leitplankenstücke, Fischernetze oder ein altes Tau. 




Für mich ist das Atelier ein Rückzugsort, eine Aufbewahrungsstätte für mein Material und
eine Ideenstätte. 

Von Besuchern ( es dürfen nur wenige Auserwählte in mein privates Reich) höre ich oft ein "Oh, wie interessant" und " Ich finde es total gemütlich hier" und " darf ich mal in deinen Bildern stöbern"? 


Zuletzt war ein polnischer Fotograf für ein Fotoshooting bei mir. Er hatte immer neue Ideen mit den Objekten im Atelier. Im Juli kommt ein Buch heraus, indem einige der Fotos sind, dann werde die wunderbaren Fotos von ihm bekommen. Darauf freue ich mich schon sehr.

Manchmal blättern die Besucher in meinen Skizzenbüchern und entdecken halbfertige Arbeiten, die sie gerne mitnehmen würden. Aber von den Skizzen kann ich mich weniger gut trennen als von den fertigen Bildern. Seltsam, nicht wahr?




Im vergangenen Sommer habe ich viel im Freien gemalt. Dabei ist auch ein großes Provencebild entstanden. Das schmückt jetzt das Eßzimmer eines Hauses in Norddeutschland, indem ich auch eine große toskanische Wandmalerei angefertigt habe. 

Das Provencebild ist einmalig und mit vielen Erinnerungen bestückt. Ein Bild wird von mir KEIN  zweites Mal gemalt, das ist ein absolutes NO GO.


Wenn ich im Malprozess vertieft bin, möchte ich nicht gestört werden. Dann kann ich auch mal das Telefon klingeln lassen. 
Es ist nämlich immer eine besondere Stimmung in der ich mich beim Malen befinde. Diese kann einige Tage andauern. Wird diese Stimmung gestört, finde ich manchmal monatelang nicht mehr zu ihr zurück. Dann stehen die Bilder lange Zeit unfertig im Atelier herum.
 

Hier ein kleiner Ateliereinblick mit Gemälden, die von mir für ein Büro in einer Bank angefertigt wurden.

 
Viele Malkursteilnehmer schauen mir gerne beim Malen im Kurs zu, weil sie meine Pinselhaltung oder meinen Gebrauch von Stiften so faszinierend finden. "Deine Finger schweben förmlich über das Papier", wurde schon festgestellt. Für mich ist das natürlich völlig normal.


Meine figurativen (mit Menschen) Gemälde und die Landschaften werden gerne privat gekauft, meine großformatigen, abstrakten Arbeiten beziehen überwiegend Banken und Galerien.

Manchmal bekomme ich Idustrieaufträge. Dann soll ich Tischsets entwerfen oder ich muss Gemälde von Firmengebäuden malen. Zuletzt war es eine Firma, die für einen Neubau abgerissen werden sollte.

Ich durfte einige Tage vorher alleine auf das verlassene Firmengelände um Fotos zu machen und zu Skizzieren. Im Atelier sind später zwei großformatige Ölbilder entstanden.
Bei einem Firmengebäude musste ich 98 alte Industriefenster malen. Das mache ich dann auch nicht mehr allzu freudig, wie ihr euch vielleicht denken könnt.


Jedoch gibt es auch wirklich tolle Projekte, wie zum Beispiel Glasfenster für eine Vinothek in einem alten Kellergewölbe zu entwerfen. Insgesamt sieben Fenster wurden von mir mit Wein- und Footmotiven designed. Klar das ich dort auch gerne essen gehe ... ;-)



Zwischendurch male ich auch immer kleine Blumenaquarelle, die ihr alle von hier kennt. Diese sammle ich und werde irgendwann eine Ausstellung damit machen. 

Ich hoffe, dass euch die kleine, aber sehr persönliche Bild- und Gedankenreise gefallen hat und wünsche euch ein schönes Wochenende!


Bis bald, Eure







8 Kommentare:

  1. Hallo Claudia,
    danke für die Einblicke in Dein Atelier - ich liiieebe sowas! Die Detailaufnahmen sind wunderschön, aber eine größere Ansicht Deines "Arbeitsraumes" wäre für mich noch interessanter.
    Vor Jahren hatten wir in unserer Gemeinde einen "Tag des offenen Ateliers". In der Einladung schrieb ich folgendes:
    "Wir betrachten Kunstwerke immer in Galerien, also in neutralen Räumen. Es wäre aber viel schöner, den kreativen Prozess nachvollziehen und das fertige Stück dadurch besser verstehen zu können. Künstler und ihre Ateliers faszinieren immer. Diese Räume haben etwas Magisches, Spannendes. Überall sind Materialien und Werkzeuge verstreut und für einen kleinen Moment meint man, die geheimen Gedanken des Künstlers erhaschen zu können. Betritt man die Welt eines Künstlers, sieht man eine von Visionen, Inspiration und Phantasie geprägte Welt."
    Nochmals herzlichen Dank für die Bilder!
    GLG Renate D.

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  2. wahnsinn so schöne bilder...mehr mehr...
    gglg mona

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  3. Bei Deinen Kunstwerken fehlen mir echt die Worte.... Du bist einzigartig für mich...
    Viele beeindruckte Grüße!
    Gabriella

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  4. Es war sehr angenehm deine Malwelt zu besuchen! Vielen dank!

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  5. Danke für den Einblick in dein Atelier. Sehr beeindruckend und wunderschön. Ich hoffe dass dir nie die Ideen ausgehen. Ich bin begeistert.
    Ganz liebe Wochenendgrüße Annerose

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  6. Liebe Claudia, ganz lieben Dank für diese Führung durch dein Reich, die ich sehr zu schätzen weiss.
    Gerne würde ich dies natürlich mal live sehen, denn diese Atmosphäre ist sicherlich etwas ganz Besonderes!! Alleine auch der Geruch der Farben, den ich persönlich schon als Kind sehr gemocht habe :))
    Ein Nachbar von uns war auch Maler und hatte sein Atelier oben im Dachgeschoss eines schönen alten Hauses. Ich kann mich genau daran erinnern wie überall Farbtöpfe, Pinsel mit und ohne Gläser, Leinwände, fertige Gemälde und vieles mehr rumstanden und ich davon begeistert gewesen bin. Keine Angst ich wusste das ich nichts anfassen durfte grins!!
    So wie Du war auch Er eins mit seinen Skizzenblöcken, die ich mir allerdings ansehen durfte!! Toll fand ich es dabei zu sitzen, wenn gemalt wurde, was aber auch bedeutete kein Wort zu reden. Hier ist es mir allerdings nicht schwer gefallen, obwohl ich erst 3 oder 4 Jahre alt war!!
    Dein Provence-Bild ist einfach wunderschön, vorallem die Farben sind sooo toll!
    ganz liebe Grüße
    Marlies

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  7. Liebe Claudia,
    in den 80ern habe ich mal mit der VHS einen Kurs besucht, der Atelierbesuche von regionalen Mal-Künstlern anbot. Es war hochinteressant.Bei der einzigen BerufsmalerIn bei der wir waren (Altbauwohnung,)lagen massig tote Fliegen auf den Fensterbänken und waren die Pflanzen drauf verdorrt und die Kinder rannten mit Rotznasen(ich meine ungepflegt) in der Wohnung rum. Da war bei mir die Sympathie für ihre Arbeiten vorbei.
    Du liebst aber nicht nur deine Malerei, sondern auch alles Lebendige, das sieht frau auf deinen Fotos von deinem Zuhause.Ich mag jetzt mehr die Zeichnung unter der künstl. Ausdrucksform, besonders Skizzenbücher und Grafiken. Habe selbst schon einen Kurs bei einem Berufskünstler absolviert der nach der Betty Edwards-Methode zeichnen lehrte.
    Aber weil das ein einsames Hobby war, fand ich später Gefallen an der Computergrafik.

    Ich mag aber sehr gerne deine realistisch gemalten Aquarelle.
    Danke für's Zeigen deines Arbeitsreiches.
    Kreative Grüße von Doro

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  8. Es ist der Wahnsinn, deine wunderschönen Fotos, deine selbstgemaltern Bilder, ein super schönes Atelier, ich war gerade hin und weg, als ich diesen Post gesehen habe - Wau!

    GLG (d)eine begeisterte Leserin
    Soja

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